Krieg in der Ukraine: Bedeutung im Marketing?

Jede Krise dieses Ausmaßes betrifft natürlich jeden. Früher oder später. Aber was bedeutet das für Ihr Marketing? Hier einige grundsätzliche Empfehlungen und Hinweise:
- Ihre Marketingkommunikation sollte weiter positiv bleiben: Daher sind diese leider immens negativen Nachrichten erst mal kein Anlass, sie in die eigene Kommunikation einzubinden. Vor allem, da jede Meinungsäußerung und Stellungnahme Ihrerseits unnötigerweise vom „anderen Lager“ zu einer heftigen Diskussion und „Shitstorm“ ausarten könnte.
- Wenn die Krise, z.B. durch Lieferschwierigkeiten und damit Auslieferungsproblemen zu Ihren Kunden, Einfluss auf Ihre Kundenbeziehungen hat, dann ist offenes, proaktives, frühzeitiges und transparentes Kommunizieren zum Kunden ein Muss. Natürlich auch, wenn Sie in anderer Weise betroffen sind UND diese Informationen für Ihre Kunden wertvoll sind.
- Selbstverständlich können Sie sich unterstützenden Maßnahmen anschließen und/oder selbst z.B. eine Spendenaktion starten oder ähnliches: Dieser „soziale“ Aspekt ist – professionell kommuniziert – immer wertvoll für Ihr Marketing. Es sollte aber idealerweise ein Kontext vorhanden sein (bereits bestehende Beziehungen zur Ukraine,…). „Nur“ eine große Spende an eine dritte Organisation wäre für mich beispielsweise noch kein Grund, das an Zielgruppen (selbstlobend) zu kommunizieren. Es ist aber eine große Chance für unterstützende Kooperationen vieler zusammenpassender Gleichgesinnter…
- Wichtig wäre, Ihr Monitoring daraufhin auszurichten und sich ggf. korrigierend da und dort z. B. in Foren einmischen, in denen es in eine Richtung geht, die Sie und/oder Ihre Branche betrifft. Bleiben Sie hier aber stets sachlich und fundiert, nennen Sie Zeugen oder Quellen. Es sollte wohlüberlegt werden, gerade in laufende Diskussionen einzutreten. Solange sie positiv verlaufen und Mehrwert zu erwarten ist, bin ich der Meinung: Mit dabei sein lohnt sich.
- Prüfen Sie bitte schnellstmöglich Ihre Marketingbudgets und -pläne: Je nach Betroffenheit verschieben sich Zielgruppen, Märkte, Prozesse, Budgets uvm.
- Sprechen Sie proaktiv mit Ihren wichtigsten Partnern: Intern, aber vor allem extern – also Banken, Lieferanten, öffentliche Stellen usw. Erarbeiten Sie sich so und generell konstante Informationsquellen für beste Entscheidungen.
Da aktuell jeder versucht, für sich herauszufinden, wie sich diese Situation kurz-, mittel- und langfristig auswirkt, wäre ggf. jetzt die Zeit, die Hausaufgaben für Ihr Zukunftsmanagement mit verschiedenen Zukunftsversionen und -maßnahmen anzugehen. Auf Basis Ihrer bisherigen Werkzeuge, z.B. Ihrer SWOT-Analyse, Markt-Matrizen uvm. Gerade hier lohnt sich das Hinzuziehen externer Marketing- und Zukunftsexperten, die sich mit diesen Themen dauerhaft beschäftigen. Das hat strategischen Vorteil, gibt aber auch mehr Sicherheit, wie Sie diese Krise kommunikativ in Ihrem Marketing einbinden und verarbeiten sollten.
Spezifischer oder genauer möchte ich in so einem allgemeinen Blogartikel nicht werden, da alles Übrige sehr von Ihrer individuellen Situation abhängt. Wenn Sie aber sehr von diesen Auswirkungen betroffen sind (wie z.B. die Autoindustrie, Finanzwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Hotel-/Gastro-/Event-Branche, Chemiesektor uvm.), dann sind Krisenteams in allen Bereichen und Ebenen unerlässlich.
Wünschen wir uns allen größtmögliche Aufmerksamkeit, aber auch die nötige Gelassenheit für beste Entscheidungen. Und dass sich die Lage bald entspannt. Als Optimisten glauben wir sicher alle, dass Vernunft auf allen Seiten die Oberhand gewinnt. Dieser Krieg nutzt leider nur denen, die das verkaufen, was im Krieg benötigt wird. Wirkliche Kriegsgewinner sind in heutiger Zeit kaum mehr vorstellbar. Ihnen alles Gute.
Ihr
Siegfried Haider
DER Marken-Positionierer
Speaker – Trainer – Coach – Berater – Autor
Experte für Helium-Marketing, erfolgreiche Positionierung und einfach mehr Umsatz
Damit Sie immer weniger verkaufen müssen und immer öfter gekauft werden!
(Quelle: absolit GmbH)